Die Welt des Yoga: so viel mehr als nur Bewegung
Viele Menschen sehen Yoga als eine Form der Bewegung, die vor allem viele flexible und herausfordernde Haltungen beinhaltet, andere sehen Yoga vielleicht als Religion und wieder andere finden Yoga eigentlich etwas zu spirituell.
Yoga wurde vor Tausenden von Jahren in Indien als eine ganzheitliche und spirituelle Praxis entwickelt. Die Menschen begannen, sich in der Natur zu bewegen und zu meditieren, um sich mehr mit ihrer Umwelt zu verbinden und ihre körperliche, geistige und spirituelle Gesundheit zu fördern. Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit (einer alten, heiligen indischen Sprache) und bedeutet "Einheit". Das Praktizieren von Yoga verbindet Körper, Atem und Geist. Durch Körperhaltungen, Atemübungen und Meditation kannst du deine allgemeine körperliche und (geistige) Gesundheit verbessern. Im Laufe der Jahre hat sich Yoga über die Grenzen von Indien hinaus entwickelt und ist heute eine der bekanntesten Bewegungsformen. Etwa 5% aller Deutschen praktizieren Yoga. Das Schöne daran ist, dass Yoga sehr vielfältig ist und daher für jeden geeignet ist, unabhängig von Geschlecht, Alter oder körperlichem Niveau.
Die wichtigsten Säulen des Yoga
Die Körperhaltungen (Asanas)
Es gibt eine Vielzahl von körperlichen Yogahaltungen, sowohl aktive als auch passive Formen. Das Üben der Asanas verbessert die Körperhaltung, das Körperbewusstsein, die Kraft, die Flexibilität und die Ausdauer. Diese Körperhaltungen lassen die Energie im Körper besser fließen und unterstützen die körperliche Gesundheit und geistige Stärke. Im Grunde genommen bezeichnet ein Asana keine besonders anspruchsvolle Haltung, sondern eher eine Sitzposition, die du für deine Meditation einnimmst - Dein "Sitz". Aktive Formen wie Hatha Yoga, Ashtanga Yoga oder Vinyasa Yoga sind dynamisch und bringen Bewegung und Atmung in einen Fluss. Diese intensiven Yogastile gelten auch als eine Form der bewegten Meditation, da du während des Flusses nur mit dir selbst, deinem Körper und dem Augenblick beschäftigt bist. Jede Yogastunde besteht aus einem sanften Aufbau, einem aktiveren Teil und einem ruhigen Abschluss, so dass du genügend Zeit hast, bewusst zu reflektieren und dich mit deinem Körper zu verbinden. Ruhige Formen wie Yin Yoga, Restorative oder Yoga Nidra sind sehr sanft und schaffen sogar noch mehr Entspannung und Raum in deinem Körper. Diese Yogaformen werden oft im Sitzen und Liegen ausgeführt. Sie dehnen und kräftigen Bindegewebe und Muskeln und sind der perfekte Ausgleich für Menschen, die ein sehr aktives Leben führen, viel Sport treiben und/oder häufiger unter Stress stehen.
Yoga und Atemtechniken (Pranayama)
Atmen ist etwas, was wir alle ganz natürlich und regelmäßig tun. Der Atem ist da, immer verfügbar, aber er wird oft nicht richtig genutzt. Viele Menschen atmen hoch, sind bei körperlicher Anstrengung schnell erschöpft und erleben Stress und Unruhe. Eine ruhige und kontrollierte Atmung ist wichtig für deine körperliche und geistige Gesundheit. Bei richtiger Atmung werden Muskeln und Gehirn ausreichend mit Sauerstoff versorgt und du erlebst mehr Gelassenheit. Pranayama oder Atemkontrolle sorgt dafür, dass die Energie (Prana) während einer Yogastunde richtig durch den Körper fließt. Durch diese Atemübungen lernst du, die Kontrolle über deine Atmung zu übernehmen und dadurch deinen körperlichen Energiehaushalt und deinen geistigen Zustand zu beeinflussen.
Meditation und Achtsamkeit
Meditation oder Dhyana ist ein wichtiger Bestandteil des Yoga. Regelmäßige Meditation fördert Achtsamkeit, Konzentration und Gelassenheit. Meditieren hilft dir, besser mit Stress umzugehen, deine Gedanken loszulassen und dich besser mit deinem Körper zu verbinden. Meditieren kann am Anfang eine Herausforderung sein und bedeutet nicht, dass du an nichts denken sollst. Vielmehr lenkst du deine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf deine Atmung und deinen Körper. Eine Meditation ist eine Erfahrung und muss nicht immer sofort als angenehm empfunden werden. Je besser man den eigenen Körper kennt, desto besser kann man letztlich für sich selbst sorgen und gesund und vital bleiben.
Philosophie und Ethik
Die Lehren des Yoga beruhen auf den Prinzipien der Ethik und Philosophie. Diese Prinzipien enthalten verschiedene Normen und Werte, die dir deine Gewohnheiten bewusst machen und deinem Wachstumsprozess Richtung und Stabilität verleihen. Dazu gehören Prinzipien wie Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Kontrolle über die Energie (Brahmacharya), Reinheit (Saucha), Zufriedenheit (Santosha) und Selbstdisziplin (Tapas). Indem du dir deiner eigenen Handlungen bewusst wirst, dir selbst und anderen Menschen gegenüber, kannst du immer bessere Entscheidungen treffen, die mehr Frieden und Raum in dein Leben bringen.
Die positiven Auswirkungen von Yoga
Das Praktizieren von Yoga hat viele positive Auswirkungen auf deinen Körper, deine Gesundheit und dein geistiges Wohlbefinden. Je nachdem, welche Form du praktizierst, kann es deine Flexibilität erhöhen, deine Muskeln stärken und deine Haltung verbessern. Außerdem senkt es deinen Blutdruck und hilft dir, dich zu entspannen. Du kannst besser mit Stress umgehen und erfährst mehr Ruhe und Ausgeglichenheit in deinem Leben. Yoga ist für jeden geeignet und wird daher von vielen Menschen auf der ganzen Welt praktiziert.